Am Samstag wartet ab 17 Uhr im ersten Auswärtsspiel der Saison mit dem SV Egg a.d. Günz gleich ein ganz dicker Brocken auf den FCR. Nach der lehrreichen Auftaktniederlage gegen Niedersonthofen gibt es bei dem Aufstiegskandidaten aus dem Unterallgäu die nächste Möglichkeit, sich an das Bezirksliga-Niveau zu gewöhnen. Die Egger waren ab 2014 acht Jahre lang Bestandteil der Landesliga. Nach dem unglücklichen Abstieg vor zwei Jahren landete der SVE zweimal auf Platz 3 und liebäugelt sicher mit dem Wiederaufstieg. Der ohnehin schon gute Kader wurde unter anderem mit Rückkehrer Tim Bergmiller (TSV Kottern) verstärkt, der zuvor schon in Illertissen in der Regionalliga sowie beim FC Augsburg in der Junioren-Bundesliga aktiv war. Auch Torsten Schuhwerk, der in den beiden jüngsten Saisonen 40 Mal traf, ist ein absoluter Torgarant. Überhaupt ist die Offensive das klare Prunkstück der Rot-Weißen, seit dem Abstieg 2022 gelangen ihnen sage und schreibe 149 Tore! Natürlich gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, denn sonst wäre die Landesliga-Rückkehr längst geglückt. Mit 102 Gegentreffern im gleichen Zeitraum zeigt sich auch die Verwundbarkeit in der Defensive, hier sind die Unterallgäuer nicht immer sattelfest. Der Start in die neue Saison ist Egg jedenfalls schon mal gelungen. Durch ein 1:1 gegen Mitfavorit Thalhofen und ein 6:1-Schützenfest in Mering ist die Tendenz Richtung Tabellenspitze bereits vorgegeben. Und mit diesen Voraussetzungen klar zu kommen, wird die komplizierte Aufgabe für den FCR sein. Einerseits sollen die Fehler aus dem Auftaktspiel nicht wiederholt werden. Das Defensivverhalten muss vor allem bei Umschaltsituationen kompakter werden, um dem Gegner nicht erneut einfache Torgelegenheiten zu ermöglichen. Andererseits kann man nicht 90 Minuten lang ausschließlich auf Verteidigung setzen, denn Dauerdruck würde unweigerlich zu Gegentoren führen. So will die Welte-Truppe durchaus versuchen selbst zu Chancen zu kommen. Nachdem keine Vielzahl davon zu erwarten ist, wird es auch auf die Effektivität vor dem gegnerischen Gehäuse ankommen. Nur wenn das alles gelingt, kann man überhaupt an einen Punktgewinn denken. Zusätzlich erschwert wird das Vorhaben weiterhin durch die schwierige Personalsituation. Zu den sicheren Ausfällen Tobias Meitinger (Aufbautraining), Giuseppe Gerace (Urlaub) Markus Hindelang, Patrick Pfleiderer und Roman Wolf (alle verletzt) gesellen sich die angeschlagenen und sehr fraglichen Lukas Köck und Markus Trunzer. Als Stammkeeper sowie Torjäger würden die beiden eine erhebliche zusätzliche Lücke reißen, die nur schwer zu füllen ist.
Erst am Samstag um 13.15 Uhr, startet der FCR II in die neue Spielzeit. Das Büttner-Team ist zu Gast beim SSV Niedersonthofen II, gespielt wird auf dem Sportplatz in Martinszell/Oberdorf. Nach der Umgruppierung in die A-Klasse 4 sieht sich die „Reserve“-Mannschaft überwiegend neuen Gegnern gegenüber. Zu den sechs 1. Mannschaften TSV Pfronten, SG Blaichach-Burgberg (beide Absteiger), FC Altstädten, TV Hindelang, SV Kempten Halde Oberwang und SW Sonthofen gesellen sich mit dem FCR II acht Reserveteams. Vier aus Bezirksliga-Vereinen (FCR, Niedersonthofen, Wiggensbach, Oberstdorf), drei aus der Kreisklasse (FC Immenstadt, TSV Altusried, TSV Dietmannsried, alle Aufsteiger) sowie Cambodunum Kempten II, die mit dem FCR II zusammen die Staffel gewechselt haben. Saisonziel ist klar der Klasssenerhalt, gerne auch ohne großes Zittern. Mit Niedersonthofen wartet auf die Gelb-Roten vermutlich ein Kontrahent auf Augenhöhe. Die Zweite der Niso-Boys ist vor einem Jahr aufgestiegen und konnte in seiner ersten Saison die Klasse problemlos halten. Am Ende stand der SSV II auf Rang 10, satte 15 Punkte vor den Abstiegsrängen. Für beide Mannschaften ist der Start sicherlich eine erste Standortbestimmung. Vor allem für die Gelb-Roten gilt es zunächst die neue Gruppe kennenzulernen, gerade was die Spielstärke betrifft. Denn allgemein wird diese stärker eingeschätzt, als in der bisherigen Gruppe 6.