Am Sonntag um 15 Uhr bekommt es der FC Rettenberg mit einem völlig neuen und unbekannten Gegner zu tun. Zudem steht eine lange Anreise bevor, wenn es im Landkreis Augsburg bei der SpVgg Lagerlechfeld zur Sache geht. Es ist zudem das erste Pflichtspiel der Geschichte, das außerhalb des Allgäus stattfindet. Der Mitaufsteiger aus der Gemeinde Graben spielte lange Jahre in der Kreisklasse, bis 2019 der Aufstieg in die Kreisliga gelang. Dort arbeiteten sich die „Lechfeldhasen“, so ihr Spitzname, Stück für Stück nach oben und schafften es im Sommer über zwei Relegationsspiele in die Bezirksliga, in der auch die SpVgg erstmals antritt. Trotz einer überragenden Bilanz von 23 Siegen und 71 Punkten reichte es nicht zur Meisterschaft, weil der FC Königsbrunn noch ein wenig dominanter war. Das wird nach der erfolgreichen Relegation in Lagerlechfeld aber vermutlich keinen mehr stören. Auch der Start in der neuen Liga ist mehr als geglückt, denn nach vier Spielen stehen bereits 7 Punkte auf dem Konto. Vor allem die Heimbilanz dürfte dem FCR Warnung genug sein. Beide Spiele wurden mit 2:0 gewonnen, eins davon gegen Aufstiegskandidat FC Thalhofen. Das Welte-Team wird also definitiv an seine Grenzen gehen müssen, wenn was Zählbares mit auf die Heimreise genommen werden soll. In dieser Hinsicht haben die Gelb-Roten in der vergangenen Englischen Woche durchaus Fortschritte gemacht und sich weiter an das Bezirksliga-Niveau gewöhnt. Der verdiente Sieg im Derby beim FC Oberstdorf war wichtig für das Vertrauen in die eigenen Stärken. In der Partie wurden dem FCO fast keine Tormöglichkeiten gestattet, in der Defensive stand der FCR sehr stabil. Das war auch bei der knappen Niederlage gegen Kaufbeuren ähnlich. Nach einer etwas schwierigen Anfangsphase bekam man die gegnerische Offensive gut in den Griff und wenn doch was durchkommt ist Keeper Lukas Köck verlässlich zur Stelle. Aber einmal trafen die Gäste halt doch, was ihnen am Ende zum Sieg reichte. Das weißt auch direkt auf die problematische Seite der Medaille hin. Rettenberg tut sich meist relativ schwer zu guten Chancen zu kommen. Dennoch gab es gegen Kaufbeuren vor allem in der Schlußphase mehrere davon, die entweder durch kleine Ungenauigkeiten im letzten Pass oder durch fehlende Konsequenz im Torabschluss nicht verwertet wurden. Aber auch mangelndes Schussglück spielte durchaus eine Rolle. Die defensive Kompaktheit wird der FCR im Lechfeld auf jeden Fall benötigen, und um zu punkten müssen die Torgelegenheiten besser verwertet werden. Dass es in der Bezirksliga nicht so viele wie in der Kreisliga gibt, erklärt sich von selbst. Personel ändert sich wenig, immerhin kehren die Urlauber Kilian Götzfried und Tobias Fleischer zurück.
Schon am Samstag um 16 Uhr wird es für die 2. Mannschaft ernst. Dann ist sie im Derby zu Gast beim FC Immenstadt 07 II, der im Sommer den Aufstieg aus der B-Klasse geschafft hat. Zuletzt spielte die Reserve der Städtler 2020 in der A-Klasse. In dieser Saison sind sie mit einem recht jungen Team am Start und haben nach zwei Spielen auch direkt die Tabellenspitze übernommen. Gegen die Abstiegskandidaten SW Sonthofen (6:0) und Cambodunum Kempten II (7:1) gelangen gleich zwei Kantersiege. Damit dürfte im Prinzip schon klar sein, dass der Klassenerhalt für den FCI II kein Problem sein sollte. Die Tendenz zeigt eher Richtung obere Tabellenhälfte. In jedem Fall erwartet das Büttner-Team ein selbstbewusster Gegner, der seinen Lauf natürlich fortsetzen will. Den momentanen Lauf möchte der FCR II dagegen definitiv nicht fortsetzen, denn nach dem schweren Auftaktprogramm befindet sich noch kein einziger Zähler auf dem Rettenberger Konto. So waren es im ersten Spiel in Niedersonthofen noch eine große Portion Unvermögen im Torabschluss und vermeidbare Fehler auf der anderen Seite, die einen Sieg verhinderten. Gegen Aufstiegsfavorit Pfronten gab es danach aber wenig zu holen. Deswegen soll jetzt auch aus Immenstadt Zählbares mitgenommen werden, um nicht gleich unten in der Tabelle drinzuhängen. Das wird schwer genug und nur mit einer starken Leistung aller Mannschaftsteile möglich sein.